Interview mit Angerer der Ältere über sein neues Buch “Kein verlorener Traum“. Das Gute und das Schöne sind im Sinne unseres Schöpfers eins.
Herr Angerer, im Herbst erscheint Ihr von vielen erwartetes zweites Buch nach „Ein verlorener Traum“. Kann man es als den zweiten Teil von „Ein verlorener Traum“ bezeichnen? Der Titel „Kein verlorener Traum“ läßt jedenfalls den Schluß zu.
Die beiden Bücher sind im Grunde genommen eine große lange Erzählung, die als ein Gesamtepos zu sehen sind. Im zweiten Teil fügt sich alles, was im ersten ein Rätsel geblieben ist zusammen und erschließt dem Leser neue ungeahnte Visionen, die zu guter Letzt zur Explosion führen.
Im ersten Buch ging ein Traum verloren. Können Sie vielleicht schon verraten, welcher Traum im zweiten nicht verloren geht?
Besser gesagt: Im ersten Buch konnte ein Traum nicht in Erfüllung gehen. Erst im zweiten werden die Voraussetzungen dafür geschaffen. Es ist der Sieg der Liebe, es ist der Sieg des Guten. Es ist die Botschaft an unsere phantasielose neue Welt, daß das Gute und das Schöne im Sinne unseres Schöpfers eins sind.
In „Kein verlorener Traum“ greifen Sie – so viel kann ja schon verraten – auf die europäische Sagenwelt zurück. Welche Bedeutung sprechen Sie den alten Helden wie eben dem Kaiser im Wunderberg, der ja an Barbarossa im Kyffhäuser oder Kaiser Karl im Untersberg erinnert, oder den Gralsrittern für die heutige Zeit zu?
Ich bin im Berchtesgadener Land aufgewachsen. Tief eingewurzelte Kindheits-Traumwahrheiten, angeregt von meiner Mutter und Großmutter, haben in mir den „Alten Kaiser im Untersberg“ aber auch andere Sagengestalten lebendig gehalten.
Wie in aller Kunst, die ich schaffe, spielt für mich das Geheimnis die tragende Rolle, aber auch die Sehnsucht nach einer charismatischen Persönlichkeit, die der von dunkelstem Lobbyismus und Korruption beherrschten Welt, Würde und Glauben zurückbringt.
Eines wird die Liebhaber Ihrer Bilder noch interessieren: Wird es zu dem neuen Buch auch wieder neue Bilder geben, die die Geschichte so wunderschön ergänzen?
Erzählende Bildergeschichten bewegen mich mein ganzes Leben lang. Als mir Michael Ende einmal erzählte, daß es ohne die phantasiebelebenden Bilder seines Vaters Edgar Ende, übrigens für mich ein großer Visionär, nie Phantàsien gegeben hätte, sagte ich ihm, daß meine Bilder alles geträumte Visionen aus meiner Phantasiewelt seien.
„Schreiben Sie’s doch auf!“, ermunterte er mich. So ist es selbstverständlich, daß meine Bilder, ich sehe sie nicht als Illustrationen, wieder fester Bestandteil des zweiten Buches sind.
Dresden, November 2005
Verlag Zeitenwende