„Erst dachte ich, das ist nichts für mich“, erzählt Angerer der Ältere bei der Präsentation des von ihm auf besondere Art farblich kreierten Eurolympis, dem Maskottchen der Leichtathletik-Europameisterschaft 2002 in München, in seiner Rolle als Diskuswerfer.
Angerer der Ältere präsentiert sein Kunstwerk
Er setzte sich zunächst grundsätzlich mit der Frage auseinander, ob „die Gestaltung des Eurolympi mit meinem Farbenkanon übereinstimmen könne.“ Es funktionierte und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Angerer der Ältere hatte die Idee, „die Welt des Heutigen in einer Sympiose mit der Welt des Altertums, sozusagen mit dem Ausgangspunkt, in Beziehung zu setzen.“
„Rautenlympi“ setzt zum Siegeswurf an
Somit setzen in seinem Kunstwerk der spaßige Eurolympi als der gelungene Sympathieträger der Leichtathletik-Europameisterschaften in diesem Sommer und der 2500 Jahre alte griechische Diskuswerfer von Myron als Doppelwesen zum gemeinsamen Siegeswurf auf bayerischem Boden an. Dies wird durch das treffende Rautenmuster in den Farben weiss und blau noch zusätzlich unterstrichen.
„Der Benefizgedanke war auch ein wesentlicher Aspekt, warum ich die Gestaltung übernommen habe“ erklärt Angerer der Ältere, der 1938 in Bad Reichenhall geboren wurde und inzwischen auf einem Bauernhof im niederbayerischen Biburg lebt. Er ist ein weit über die Grenzen Bayerns hinaus anerkannter Künstler, so erhielt er zum Beispiel für die künstlerische Ausstattung des Films „Die unendliche Geschichte II“ von Michael Ende den Bayerischen Filmpreis. Seit 1975 arbeitet er als freier Architekt, Kunstmaler und Bildhauer an verschiedenen Werken und Projekten.
Pressekonferenz mit OB Christian Ude a.D.
Groß angelegte Kampagne mit Eurolympi-Kunstwerken
Nun liess Angerer der Ältere, der auf weitere schöne Aufgaben in diesem Jahr hofft, seine alte Verbundenheit zur Leichtathletik wieder aufflammen. „Ich war als Jugendlicher ein begeisterter Leichtathlet, aber es stand für mich mehr der Spaß im Vordergrund.“ Dass der auch bei seinem Kunstwerk für die Europameisterschaft in München nicht zu kurz kam, ist unübersehbar. „Es ist ein künstlerischer Beitrag“, erklärt er und ist gespannt auf die nächsten Werke der vom Organisationskomitee überlegt ins Leben gerufenen Kampagne, an der sich auch verschiedene Unternehmen und Firmen beteiligen. „Ich bin gespannt, was noch kommt und warte schon auf den ersten Eurolympi mit Lederhose.“
„Wir wollen mit unserem Maskottchen in der Stadt die Aufmerksamkeit wecken“, stellt Wilfrid Spronk, Geschäftsführer der Olympiapark GmbH heraus. „Ab Ende Mai werden die von Künstlern gestalteten Lympis in der Fußgängerzone, am Flughafen und anderen öffentlichen Plätzen zu finden sein. Wir sind darauf aus, mit unserem Maskottchen überall aufzutreten.“ Einfallsreiche Arbeiten wie jene von Angerer dem Älteren werden ihren Beitrag zu einer überzeugenden Präsentation leisten – soviel ist sicher!
18.07.2006