Internationaler Durchbruch mit Kinofilm „Die Unendliche Geschichte II“
Sein künstlerisches Markenzeichen sind kosmische Landschaften, die eine Brücke zwischen Himmel und Erde schlagen, märchenhafte Fabelwesen und Szenerien, die einem Traum von universeller Gültigkeit entsprungen scheinen. Bis ins hohe Alter an seinem gewaltigen und vielseitigen Werk schaffend, ist Ludwig Valentin Angerer am 5. August 2025, zwei Tage vor seinem 87. Geburtstag, in Regensburg gestorben. Das hat seine Familie jetzt bekannt gegeben.
Angerer, der sich in Anlehnung an die Alten Meister „Angerer der Ältere“ nannte, feierte internationale Erfolge mit Gemälden und Plastiken, die in der Tradition des Surrealismus eines Salvador Dali und der Wiener Schule des Phantastischen Realismus stehen. Daneben steht gleichwertig die Auseinandersetzung mit den Alten Meistern, etwas der Donau-Schule: So gehörte Albrecht Altdorfer zu seinen Vorbildern. Fasziniert vom Menschenbild der Antike und der italienischen Renaissance, arbeitete Angerer daran, den zeitgenössischen Menschen zurückzuholen aus seiner Gebrochenheit in die Ebenbildlichkeit Gottes.
Sein Drang, der Zersplitterung der Gesellschaft entgegenzuwirken, ist in den vielen Facetten seines Werkes sichtbar.: Ob als Architekt, bildender Künstler, Filmemacher, Kulturkritiker oder Autor von Märchen und ästhetischen Schriften – Angerer der Ältere genießt europaweit hohes Ansehen als visionär-kreativer Universalgeist. Davon zeugen Ausstellungen in Deutschland, Frankreich, Polen, Österreich, Spanien und im Europäischen Parlament, sowie zahlreiche Ankäufe von Privatsammlern. In Fernsehen und Rundfunk war der 1938 geborene Bayer ein streitbarer Gast, der unbequeme Wahrheiten über den Kulturbetrieb und die Einseitigkeit zeitgenössischer Kunst aussprach. Mit seiner Abwendung von den modischen Trends der zeitgenössischen Kunst polarisierte er. Als Künstler mit einer eigenen Vision nahm er das in Kauf und folgte unbeirrbar seiner Berufung.
Anfangs als Entwurfsarchitekt für Alexander von Branca tätig, wandte er sich später ganz der bildenden Kunst zu. Zu den Höhepunkten seines Schaffens zählen das Gemälde „Deutsches Requiem“, das Triptychon „Die Seele Europas“, das Grabmal von Michael Ende in München und die von Papst Benedikt XVI. gelobte „Erlöserkapelle in Biburg, sowie der Entwurf für eine monumentale, 55 Meter hohe Christusstatue. Seinen internationalen ‚Durchbruch erlebte Angerer 1990 als „Concept Artist“ für den US-amerikanischen Fantasyfilm „Die Unendliche Geschichte II“, für den er mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde.
In seinem Buch“Die Rückkehr des Menschen in die Kunst“, eine Gesamtschau seiner Arbeit, spricht der Künstler davon, dass ihn im tiefsten Innern die „Wiederverzauberung der Welt“ angetrieben habe. Die Popularität seiner Kunst im In-und Ausland gibt ihm recht.
Angerer der Ältere hinterläßt seine Frau Margit, die auch als seine Managerin tätig ist, und einen Sohn und eine Tochter. Er wird in der Erlöserkapelle in seinem Heimatort Biburg beigesetzt, einem Sakral-Werk, an dem der tiefgläubige Katholik jahrelang gearbeitet hat.
Medienkontakt:
Margit Angerer via Frank Remmert 0176-97765870 remulus2010@gmail.com
Videofilm IN MEMORIAM ANGERER DER ÄLTERE (von Jonas Friedrich)